Geschichte der Osteopathie
Die Grundlagen der Osteopathie finden
ihren Ursprung gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Arbeiten des amerikanischen Arztes Andrew Taylor Still (1828-
Im Jahr 1864 verliert er innerhalb weniger Tage zwei seiner Kinder aufgrund einer tödlichen Meningitis-
Er verstand, dass der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt, die, wenn sie entsprechend
stimuliert werden, körperliche und funktionelle Störungen heilen können. Sein Wirken war getrieben von der Faszination, diese Stimulation durch gezielten mechanischen Druck seiner Hände
auszulösen. Intensive Studien der Anatomie und Physiologie des Körpers lassen ihn begreifen, dass der Körper eine Einheit ist und Funktion und Struktur in enger Beziehung zu einander
stehen.
In Stills Konzept der Osteopathie kommt dem Grundsatz "Leben ist Bewegung" eine
zentrale Bedeutung zu. Diesen Kerngedanken bezieht Still jedoch nicht nur auf das Muskel-
Weitere Osteopathen ergänzten sein Konzept durch Erfahrungen aus der täglichen Praxis und eigenen
intensiven Studien. Die Osteopathie befindet sich bis Heute weltweit konstant in Entwicklung.
Wann hilft Osteopathie?
Osteopathie hilft am Besten bei Funktionsstörungen des Körpers. Sind die Gewebe schon in Ihrer Struktur verändert oder bei lebensbedrolichen Zuständen stösst die Osteopathie an ihre Grenzen.
Beispiele, bei denen Osteopathie helfen kann sind:
Im Gelenksbereich:
Verstauchungen, Sehnenentzündungen, Tennis-/Golferellbogen, Folgen von Arthrosen, bestimmten Meniskusproblemen, Nervenkompressionen, Durchblutungsstörungen usw.
Im Rückenbereich:
Hexenschuss, Kreuzschmerzen, Ischias-Syndrom, leichte Diskushernien, Schiefhals, Nackenbeschwerden, Rückenschmerzen allgemein usw.
Im Kopfbereich:
Migräne, Kopfschmerzen, Ohrenentzündungen, Nasenneben- und Stirnhölenbeschwerden, gewisse Schwindelformen, Tinnitus, Trigemeinsneuralgie usw.
Im Bauchbereich:
Verdauungsbeschwerden, Verstopfung/Durchfall, Völlegefühl, Reizdarm, Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaftsbeschwerden, Blasenschwäche, Inkontinenzbeschwerden usw.
Ausbildung zum Osteopathen
In Europa wird Osteopathie meist an privaten Schulen unterrichtet.
In der Schweiz tätige Osteopathen haben entweder eine mehrjährige Vollzeitausbildung absolviert oder sich berufsbegleitend während mindestens fünf Jahren zum Osteopathen ausbilden lassen. Dies ist aber nur mit entsprechender Vorbildung möglich (Arzt, Chiropraktiker oder Physiotherapeut).
Nach Abschluss der Ausbildung und dem Verfassen einer Diplomarbeit folgt eine Prüfung unter Aufsicht der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz, die für eine selbstständige Berufsausübung notwendig ist (ähnlich wie bei den Chiropraktiker).
In den meisten Kantonen (auch im Kanton Bern) kann man heute mit den entsprechenden Voraussetzungen eine Praxisbewilligung für Osteopathie beantragen, welche vom Kantonsarztamt ausgestellt wird.
Im schweizerischen Verband der Osteopathen SVO-
Unter seinem Patronat ist auch der in der Schweiz momentan aktuelle Ausbildungsweg entstanden. In Zusammenarbeit mit der Universität in Fribourg ist es seit Herbst 2014 möglich, eine Ausbildung zum Osteopathen zu machen, welche mit einem Fachhochschultitel abschliesst. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Website des Verbandes.
Fernseh-Sendung über Osteopapathie (Planet Wissen)